STATES OF UNCERTAIN DOMESTICITIES

STATES OF UNCERTAIN DOMESTICITIES
Haus Kunst Mitte – House for Contemporary Art,
Heidestraße 54 Berlin 10557 DE

Die historischen Ausstellungsräume zeugen noch immer von der ursprünglichen Funktion des Hauses, das zwei Weltkriege überstand, als Berliner Mietshaus diente und zeitweise Unterkunft für Ostaussiedler war. Während es im Kunstbetrieb üblich ist, alte Industriegebäude in sterile „White Cubes“ zu verwandeln, stellt sich die Frage, wie ein Mietshaus als Ausstellungsort in einer Zeit zunehmender Wohnungsnot wirken kann.

Das Konzept der Kuratorinnen Alba D’Urbano und Tina Mamczur kehrt den Prozess der Umnutzung um: Performative und installative Interventionen sollen den Ausstellungsräumen ihren ursprünglichen Charakter zurückgeben und so die Schnittstelle zwischen Kunst und Alltag untersuchen.

Die Ausstellung umfasst Werke von 44 internationalen Künstler:innen, die mit Malerei, Video, Audio, Fotografie, Installationen, Performances und Skulpturen das Thema „Haus und Wohnen“ aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Dabei werden kulturelle, soziale, psychologische und räumliche Dimensionen des Wohnens mit der Geschichte des Hauses und seiner Umgebung verbunden.

Im Fokus stehen Fragen wie:

  • Was bedeutet es, wenn Lebensräume prekarisiert werden?
  • Wie beeinflusst der Verlust des Zuhauses Menschen psychisch und sozial?
  • Welche Machtverhältnisse und Geschlechterrollen sind im Wohnraum präsent?
  • Welche Rolle spielt das Zuhause als Metapher und Lebensraum?

Zentrale Themen sind Care-Arbeit, häusliche Gewalt, Obdachlosigkeit, Gentrifizierung, Migration und körperliche Integrität. Die Mehrheit der vertretenen Positionen stammt von weiblichen oder diversen Künstler:innen, darunter einige mit migrantischem Hintergrund. Einige der teilnehmenden Künstler:innen haben selbst Erfahrungen mit Obdachlosigkeit oder häuslicher Gewalt gemacht.

Begleitprogramm


Performances

Während der Ausstellung finden performative Interventionen statt, die den Charakter der Räume im Laufe der Zeit verändern.

17. Januar, Eröffnungsabend

  • Freedom of Sleep (I would prefer not to perform) von Stefan Hurtig
  • Rubbergloves von Ping Qiu
  • Melina Matzanke
  • Mehrere Ess-Performances unter dem Titel HOME TASTE.

Mitte Februar

Die Performance Tapetenwechsel, bei der Kuratorinnen, Künstler:innen und Mitarbeitende gemeinsam in Anwesenheit des Publikums die Ausstellung umgestalten.

Aktionen im öffentlichen Raum

Performative Spaziergänge durch den Stadtteil unter der Leitung von Nika Radic und Georg Spehr erzählen die Geschichte des Viertels aus der Perspektive der Pflanzenwelt.

Filmprogramm

Das Filmprogramm präsentiert Werke von Maya Deren, Agnès Varda, Chantal Akerman und Paola Cortellesi. Thematisiert werden psychische Belastungen, weibliche Care-Arbeit, sexuelle Ausbeutung und häusliche Gewalt.

Veranstalter

Die Ausstellung wurde von Alba D’Urbano und Ina Bierstedt konzipiert sowie von Alba D’Urbano und Tina Mamczur kuratiert. HAUS KUNST MITTE wird von der gemeinnützigen „Asyl der Kunst Stiftung“, gegründet von Manfred und Elisabeth Bartling, getragen und künstlerisch von Dr. Anna Havemann geleitet.


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