In der Ausstellung METAMORPHOSEN DER WIRKLICHKEIT treten zwei Sichtweisen in einen spannenden Dialog:
die poetischen Stadtbilder und die strichcodeartigen Baumstamm-Signaturen.
Während die repetitive Vielfalt der Baumdarstellungen eine meditative Ruhe ausstrahlt, erinnert sie zugleich an ein geordnetes Labyrinth, das zum Verweilen und Eintauchen einlädt.
Dieter Matthes ist tief mit Berlin verbunden. Seine Werke zeigen die Stadt in all ihren Facetten: Dächer, Parks, Hinterhöfe, Bahngleise und immer wieder die Bäume. Durch Matthes' Farbverfremdungen gewinnen diese oft unscheinbaren Orte eine neue Symbolik und Bedeutung. Die atmosphärische Stimmung erinnert an Wim Wenders’ Film Der Himmel über Berlin, auch wenn Matthes die Dächer teils in kräftige Primärfarben taucht und die Fassaden pixelartig verfremdet.
Die Berliner Motive entstanden über mehrere Jahre, häufig nach Matthes' Einsätzen als Notarzt. Diese „Cityscapes“ wurden ungeplant und spontan mit dem Smartphone festgehalten und unterscheiden sich so von seinen früheren Arbeiten. Sein Blick verwandelt das Alltägliche in lebendige, fast malerische Stadtlandschaften.
Eine Besucherin drückte es treffend aus: „Ich wusste nicht, dass Plattenbau auch so schön sein kann.“
Die Fotografien von Dieter Matthes laden in ihrer farbgewaltigen Metamorphose der Stadt Berlin und ihrer Bäume dazu ein, den eigenen Blick auf Vertrautes neu zu entdecken und visuelle Komfortzonen zu verlassen.
Kuratiert von der Künstlerin Klára Némethy, ist die Ausstellung im Foyer und in zwei Räumen des ehemaligen Hotels Haus Leopold an der Fischerhüttenstraße 113 zu sehen.
TERMINE
- Laufzeit: 21. November bis 5. Dezember 2024
- Vernissage: Donnerstag, 21. November, 18 Uhr
- Lesung: Samstag, 30. November, 19 Uhr
- Finissage: Freitag, 5. Dezember 2024, 18 Uhr
- Öffnungszeiten: Do.-Fr. 16-19 Uhr & Sa.-So. 14-18 Uhr