Rolf Borziks Aufführungsaufzeichnung inspirierte die Choreografin, Regisseurin, Tänzerin und Videokünstlerin Meryl Tankard, Pina Bauschs Tanzstück mit Kultstatus um eine cineastische Ebene zu erweitern. Dazu kürzte sie das unbearbeitete Videomaterial, ohne die Essenz des Werks und Bauschs Intentionen einzuschränken und lud Tänzer*innen der Originalbesetzung ein, mittels der Projektion mit ihrem jüngeren Selbst, miteinander und mit abwesenden Kolleg*innen in einen Dialog zu treten. Ein emotionaler Abend, der Bauschs prägendes Tanztheater in der Gegenwart verortet und die entstandenen Lücken im Ensemble nicht ignoriert, sondern die Abwesenheit früherer Wegbegleiter*innen schmerzlich spürbar macht und Verlust und Altern berührend verhandelt.
Statement der Jury
Pina Bauschs 1978 uraufgeführtes Stück „Kontakthof“ gehört zu den legendären, beinahe kultisch verehrten Werken, mit denen sie damals das Tanztheater revolutioniert hat. Vor diesem übermächtigen Hintergrund wirkt Meryl Tankards 46 Jahre später entstandene Appropriation auf den ersten Blick wie eine Arbeit, die Pina Bausch ein Denkmal setzen will. Doch dieser Eindruck täuscht.
Tankard gehörte 1978 zur „Kontakthof“-Originalbesetzung und tanzt nun mit acht weiteren Mitgliedern der damaligen Kompanie noch einmal Teile der Choreografie. Sie kombiniert Aufnahmen von historischen „Kontakthof“-Mitschnitten mit den Bewegungen der gealterten Tänzer:innen. So entsteht ein komplexer und magischer Dialog zwischen Vergangenheit und Gegenwart, der sich allen Einordnungen konsequent entzieht.
(In deutscher Sprache und englischer Sprache | Am 14.5.: zusätzlich Live-Audiodeskription in deutscher Sprache)
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