Earth’s Shadow, Moon’s Crust

Die Ausstellung Earth’s Shadow, Moon’s Crust widmet sich der bleibenden Faszination des Menschen für den Mond. Von jeher dient der Erdtrabant nicht nur der wissenschaftlichen Erforschung, sondern auch als Spiegel menschlicher Vorstellungen, Emotionen und Sehnsüchte. Die Ausstellung begreift die Erde als Ausgangspunkt dieser lunaren Imagination – ein Ort, von dem aus wir das Unbekannte betrachten und deuten.

Die Künstlerinnen Alice Dittmar und Stella Geppert entwickeln raum- und ortsbezogene Arbeiten, die die Verbindung zwischen Erde und Mond auf poetische, sinnliche und konzeptuelle Weise erfahrbar machen. In ihren Installationen, Zeichnungen und performativen Elementen werden natürliche Materialien wie Wasser, Stein und Licht ebenso eingesetzt wie Spiegelungen, Bewegungsstrukturen und raumgreifende Konstruktionen. Dabei wird die Architektur der Kunstbrücke am Wildenbruch aktiv in das Ausstellungskonzept einbezogen: Das Spiel mit Perspektiven, Reflexionen und Übergängen zwischen Innen und Außen ist zentrales Gestaltungselement.

Die Ausstellung stellt die Frage, wie wir die Mondoberfläche und ihre Beschaffenheit durch unsere irdische Wahrnehmung erfassen – und wie stark diese Wahrnehmung durch unsere Umgebung, unseren Körper und unsere kulturellen Prägungen geformt wird. Die gezeigten Arbeiten laden dazu ein, den Blick zu schärfen: auf das, was uns umgibt, und auf das, was wir nur aus der Ferne kennen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Wechselwirkung zwischen wissenschaftlicher Forschung und künstlerischer Praxis. So greifen die Werke unter anderem neue Erkenntnisse über Wasservorkommen in den dauerhaft beschatteten Kratern der Mondpole auf – und verknüpfen sie mit künstlerischen Reflexionen über Wasser als Medium der Erinnerung, Spiegelung und Transformation.

Ein interdisziplinäres Rahmenprogramm begleitet die Ausstellung. In Resonanz mit den Mondphasen werden Performances und ein wissenschaftlicher Beitrag angeboten, die das Verhältnis zwischen Erde und Mond aus unterschiedlichen Perspektiven vertiefen – zwischen Klang, Bewegung, Materialität und Erkenntnis.

Kuratorische Assistenz: Diana Nowak
Kuratiert von Ece Pazarbaşı

Ausstellung vom 07.06.–24.08.2025